Weinetiketten – Was kann man alles herauslesen und worauf sollte man achten?
Wir alle kennen es – man steht vor dem Weinregal und ist aufgrund des erschlagenden Angebots überfordert. Was soll ich nehmen, kann ich vielleicht anhand des Etiketts meine Entscheidung beeinflussen lassen? Aber wenn ja, worauf muss ich dann genau achten? Wir fassen kurz und knapp zusammen:
Das Etikett gibt verständlicherweise zunächst einmal, wenig spektakulär, Auskünfte rechtlicher Natur, wie z.B. das Nennvolumen (die Füllmenge), den Alkoholgehalt, Erzeuger, Abfüller und den Ort der Abfüllung. Hier erkennt man zwar bereits woher und von wem der Wein kommt. Bis dato vermutlich für die meisten eher wenig hilfreich. Wird auf der Flasche die Rebsorte genannt, wird es schon deutlich interessanter. Denn das ist bei Weitem keine Selbstverständlichkeit. Blickt man nach Frankreich wird man seltener die Nennung der Rebsorte auf der Flasche finden. Hier muss man sich bereits intensiver mit der Materie beschäftigt haben, um beim Kauf einer Flasche Chablis zu wissen, dass es sich um einen reinsortigen Chardonnay handelt. Wird die Rebsorte genannt, kann man also bereits erste, grobe Rückschlüsse ziehen.
Doch nun zum Geschmack: Teilweise finden wir Bezeichnungen wie trocken, feinherb oder auch lieblich. Hiermit wird die Süße des Weins bezeichnet. Wenn man süßliche Weine nicht mag, sollte man besser einen Bogen um feinherb oder lieblich machen. Doch auch diese Bezeichnungen sind nicht verpflichtend, daher gibt es einen weiteren Indikator: Den Alkoholgehalt. Da Weine bis zur Qualitätsstufe „Auslese“ theoretisch gesehen trocken oder restsüß ausgebaut werden können, gibt der Alkoholgehalt verlässliche Auskunft über den Süßegrad. Fällt der Alkoholgehalt niedriger aus (7,5 – 10 Vol.%) liegt das daran, dass der Zucker nicht vollständig in Alkohol umgewandelt wurde, also als Restsüße im Wein verblieben ist. Bei höheren Alkoholgehalten verhält es sich entsprechend umgekehrt.
Auch die Qualitätsstufe des Weins lässt sich am Etikett ablesen. So muss klassifiziert werden, ob es sich um Landwein, Qualitätswein oder Prädikatswein handelt (ein Artikel zu diesem Thema folgt in Kürze).
Eine rechtlich zwar nicht verbindliche Angabe, aber auf den meisten Etiketten zu finden, ist die des Jahrgangs. Hier stecken viele Informationen, da es je nach Jahrgang zu geschmacklichen Änderungen kommen kann und auch der Reifegrad des Weins damit bekannt ist.
Wenn ein Etikett vom Design her sehr aufwendig und beinahe schnörkelig daherkommt, ist auch hier zumindest Skepsis angebracht. Denn es ist klar, dass ein solches Etikett in der Herstellung teurer ist, also möglicherweise mehr Budget hier reingeflossen ist, als in den Wein selbst. Das muss natürlich nicht der Fall sein, aber der Gedanke ist mit Sicherheit nicht unberechtigt.
Ein Tipp, um sich die Entscheidung vor dem Weinregal etwas einfacher zu gestalten: Wenn Ihnen ein Wein gut gefallen hat, machen Sie sich ein Foto vom Etikett. So finden Sie Ihren Wein schnell und unkompliziert.
Last, but not least noch die Empfehlung Weine bevorzugt bei Fachhändlern kaufen. Denn auch wenn Ihr Wein möglicherweise nicht erhältlich sein sollte, können wir Sie bei der Suche nach Alternativen fachlich unterstützen, Ihnen auf Wunsch auch neue Weine näher bringen und Sie bei der Erweiterung Ihres Spektrums begleiten. Noch dazu können Sie bei vielen Händlern (wie z.B. uns ;)) die Weine vorab verkosten. Dann müssen Sie sich theoretisch nicht mal selbst mit den Informationen des Etiketts beschäftigen, sondern können sich voll und ganz auf das konzentrieren, was das Wichtigste ist:
Wein geniessen!
Den Rest übernehmen wir für Sie :)
Cheers!