Rebsortenglossar - Spätburgunder – die elegante Diva des Weinbergs

15.01.2025 16:40

Rebsortenglossar - Spätburgunder – die elegante Diva des Weinbergs

Herkunft & Anbaugebiete

Es ist nicht umsonst eine der edelsten und aber auch anspruchsvollsten Rebsorten der Welt. Spätburgunder oder auch Pinot Noir bildet die Grundlage in vielen der teuersten und rarsten Weine. Diese Rebsorte bildet für viele Sommeliers den Inbegriff von Eleganz und Anmut. Vermutlich ist sie die älteste noch bestehende Rebsorte, die schon vor rund 2000 Jahren bereits von den alten Römern kultiviert wurde. Ihre Heimat ist das Burgund und hier läuft sie auch zu ihrer absoluten Höchstform auf. Doch nicht umsonst zählt Spätburgunder bzw. weltweit eher bekannt als Pinot Noir zu den sogenannten internationalen Rebsorten, die weltweit gepflanzt werden. Die Hochburgen für herausragende Pinot Noir Weine bleiben aber das Burgund, Baden und Pfalz in Deutschland und in der neuen Welt Russian River Valley, Rita Hills und Orgeon in den USA. Und auch in der Königsklasse der Schaumweine, dem Champagner, ist sie eine der 3 wichtigsten Rebsorten für die Produktion.

Eigenschaften der Rebe

Spätburgunder-Reben bevorzugen ein kühles bis gemäßigtes Klima und sprechen besonders auf kalkhaltige Böden sehr gut an. Wie eingangs erwähnt, kann die Rebsorte recht zickig reagieren, wenn gewisse Bedingungen nicht gegeben sind. Zu hohe Temperaturen straft sie mit marmeladigen Fruchttönen und auch bei dem Versuch der Kreuzung mit anderen Rebsorten erweist sie sich als sehr eigenwillig. Lediglich einmal ist es geglückt Pinot Noir erfolgreich mit Cinsault zu kreuzen. Das Ergebnis: Pinotage, die autochthone Rebsorte Südafrikas. Gegenüber diversen Krankheiten ist sie ebenfalls sehr anfällig, es ist also für den Winzer immer mit einem gewissen Risiko verbunden, Pinot Noir zu kultivieren. Erfüllt man jedoch alle Wünsche und Anforderungen, dankt es die Rebe mit Weinen voller Finesse und Eleganz. Der Aufwand rentiert sich also :)

Stilistik und Geschmack

Gelungene Pinot Noir Weine weisen meistens eine mittlere bis hohe Säure und samtig weiche Tannine auf, für die diese Rebsorte bekannt ist. In der Aromatik finden sich meistens rote und schwarze Früchte, florale Töne, häufig Anklänge aus dem neuem Holz und bei gereiften Exemplaren herrliche Noten von Pilzen, hellem Tabak, Waldboden und Leder. Gut gereifte Weine warten mit Power und Komplexität auf ohne zu muskulös oder erschlagend zu wirken. Das macht sie zu einer wahnsinnig beliebten Rebsorte, die zumeist auch recht hohe Preise erzielt. Aber es gibt durchaus spannende und extrem gut gearbeitete Varianten, die auch schon für weniger Budget zu haben sind.

Leitaromen: Erdbeere, Kirsche, rote Pflaume, Vanille, Pilze, Waldboden, getrocknete Kräuter
 

Unsere Lieblinge

Weingut Wörner, Spätburgunder, Baden

Weingut Mohr, Assmannshäuser Höllenberg, Spätburgunder, Erstes Gewächs, Rheingau

Weingut Jesuitenhof, Spätburgunder trocken, Pfalz

Weingut Jesuitenhof, Dirmsteiner Jesuienhofgarten, Spätburgunder trocken, Pfalz