Rebsortenglossar – Cabernet Sauvignon – In Bordeaux zu Hause, weltweit kultiviert!

07.03.2025 12:54

Rebsortenglossar – Cabernet Sauvignon – In Bordeaux zu Hause, weltweit kultiviert!

Ist ein Wein besser, wenn er aus nur einer einzigen Rebsorte besteht oder wenn er aus mehreren Rebsorten zusammengestellt wurde, also eine sogenannte Cuvée die Basis bildet? Hier ist die richtige Antwort erstaunlich einfach und klar (was im Weinbereich nicht unbedingt die Regel ist): Nein. Denn es ist ganz egal ob reinsortig oder Cuvée, es gibt in beiden Sparten schlechte und gute Vertreter. Einfaches Beispiel: Burgund vs. Bordeaux: Im Burgund sind die Weine in der Regel reinsortig erzeugt, wohingegen Bordeaux-Weine beinahe ausschließlich aus mehreren Rebsorten bestehen. Und hier kann man doch ganz klar sagen, dass beide Gebiete zu den renommiertesten der Welt zählen. Eine der wichtigsten Rebsorten im Bordeaux-Blend ist die Cabernet Sauvignon.

Herkunft & Anbaugebiete

Im Médoch in Bordeaux beheimatet, ist die Cabernet Sauvignon Rebe nach jetzigem Wissensstand aus einer Kreuzung von Cabernet Franc und Sauvignon Blanc hervorgegangen. Noch heute macht sie den Hauptbestandteil in den Cuvées des linken Ufers der Gironde aus, wie z.B. in St. Estèphe, Pauillac oder Margaux. Hierfür gibt es auch einen Grund: Die Böden des Médoc sind sehr kieslastig, was der Cabernet Sauvignon als spätreifender Rebsorte zu Gute kommt. Der Kies kann die Wärme des Tages gut speichern und sorgt gleichzeitig für einen guten Wasserabzug. Bedeutet: Die Wurzeln der Reben stehen nicht in der Feuchtigkeit und werden auch nachts noch mit ausreichend Wärme versorgt, sodass die Trauben voll ausreifen können. Cabernet Sauvignon zählt ebenfalls zu den internationalen Rebsorten wie z.B. Merlot, Chardonnay, Sauvignon Blanc etc. In beinahe allen Weinbaugebieten der Welt lassen sich Pflanzungen finden.

Eigenschaften der Rebe

Cabernet Sauvignon Trauben benötigen ein warmes Klima, um voll auszureifen, dass in vielen Gebieten der neuen Welt gegeben ist, im Bordelais aber immer einmal wieder zum Problem für die Winzer werden kann. Denn sind die Trauben nicht vollreif, können stark krautige Noten von grüner Paprika oder holzige Töne zu tage kommen. Diese Noten sind zwar durchaus erwünscht und für die Rebsorte gewissermaßen typisch, sind sie allerdings zu stark ausgeprägt, können sie die weiteren Aromen auch schnell überlagern. Die Rebsorte ist aufgrund ihrer hohen Säure und des hohen Tannins bestens für eine lange Reifung geeignet und wird sehr häufig in neuen Barriques ausgebaut. Im Verschnitt mit Merlot liefert Cabernet Sauvignon zusätzlich Struktur und Kraft.

Stilistik und Geschmack

Cassis ist eine typische Note von Cabernet Sauvignon, die mit zunehmend wärmeren Klima intensiver und ab einem gewissen Zeitpunkt auch leicht marmeladig werden kann. Junge Weine zeigen häufig Noten von grüner Paprika oder kräuterwürzige Anklänge wie Minze oder Eukalyptus (häufig in Chile zu finden). Hinzu kommen dunkle Früchte, wie Brombeere und dunkle Kirsche, Gereifte Weine zeigen zusätzlich Aromen wie „Zigarrenkiste“, Tabak, Leder, Lakritze und am linken Ufer in Bordeaux gerne auch eine dezente Graphit-Note.

Leitaromen: Cassis, Brombeere, dunkle Kirsche, grüne Paprika, Minze, Zigarrenkiste, Leder

Favoriten:

Château Léoville-Barton, Las Reserve de Léoville-Barton, St. Julien

Château Branaire-Ducru 4eme Cru, St. Julien

Château Le Coteau, Margaux

Château Le Clauzots, Graves

Château Sociando-Mallet, Haut-Médoc

Château Phelan-Segur, St.Estèphe

Alois Lageder, Cabernet Sauvignon Riserva, Südtirol

Autor: Florian Portuné


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